Wissenschaftliches Schreiben/Zitieren

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Es gibt eine Vielfalt an Zitierweisen, die sich meist fachspezifisch herausgeprägt haben. Für kürzere Arbeiten (wie die hier besprochenen) bietet sich die in den Natur- und Ingenieurwissenschaften übliche Referenzierung durch Nummern der Einträge im sortierten Literaturverzeichnis an.

Wie zitieren?

Position

Die Referenz steht entweder direkt hinter dem zu referenzierendem Begriff oder Zitat oder, wenn sinngemäß ein Satz zitiert wird, hinter dem Satz (aber vor dem letzten Satzzeichen dieses Satzes). Beispiel:

Schnittstellen werden als unabhängige Elemente modelliert [1].

und nicht

Schnittstellen werden als unabhängige Elemente modelliert. [1]

Wörtliche Zitate

Wörtliche Zitate müssen durch Anführungszeichen deutlich gemacht werden:

Rhinelander formulierte es folgendermaßen: »Components have no interfaces!« [2].

(Hier werden Guillemets/Spitzzeichen (»«) verwendet, deutsche Anführungszeichen („“) sind natürlich auch möglich.)

Zitierte Begriffe sollten kursiv gesetzt werden.

Die Zuweisung von Ressourcen wird Allokation genannt [3].

Fehlt die Kenntlichmachung als wörtliches Zitat oder die Referenz, ist dies Plagiarismus und führt unweigerlich zum Nichtbestehen der Arbeit bzw. zur Verweigerung des Scheins und kann sogar bis zum Ausschluss vom Studium führen.

Seiten-/Abschnittgenaues Zitieren

Wenn aus längeren Werken zitiert wird (Bücher, Dissertationen, lange Artikel), soll nach Möglichkeit seiten-/abschnittsgenau zitiert werden. Also nicht schreiben:

Schnittstellen werden als unabhängige Elemente modelliert [1].

sondern

Schnittstellen werden als unabhängige Elemente modelliert [1, S. 314].

oder

Schnittstellen werden als unabhängige Elemente modelliert [1, Abschn. 2.2.1].

Dabei gilt im Deutschen: vorgestelltes S. steht für die Seite, f für zusätzlich die Folgeseite, ff für mehrere Folgeseiten. Beispiel: S. 314: Seite 314, S. 314f: Seiten 314 und 315, S. 314ff: Seite 314 inklusive die zwei oder mehr Seiten danach. Diese Angaben befinden sich wie oben gezeigt bei der Referenz, aber nie im Literaturverzeichnis. Im Englischen wird statt S. die Abkürzung p. (page) verwendet, f und ff werden gleich verwendet.

BibTeX

Die o.g. Zitierweise wird von BibTeX unterstützt, indem man \cite[S. 314]{reussner2001} verwendet

Alle Literaturverweise im Text referenzieren

Es ist unüblich, Referenzen anzugeben für Arbeiten, die im Text nicht referenziert werden. Also auf keinen Fall bei LaTeX \nocite{*} verwenden. Hat man allgemeine Werke, so lassen diese sich in der Einleitung zu den jeweiligen Abschnitten unterbringen:

Das in diesem Abschnitt dargestellte Wissen stammt aus [1,2].

Bei direkten Zitaten gilt natürlich das in diesem Abschnitt bereits gesagte.

Literaturverweise im Text einbinden

Literaturverweise sollten immer über Texte eingeordnet werden. Ansonsten fiele eine Einordnung der Literaturreferenzen schwer: Handelt es sich um ein Zitat, eine verwandte Arbeit, Vorarbeiten, Anlehnungen, etc. Das würde ohne erklärenden Text nicht deutlich. Bsp.:

Der vorgestellte Ansatz basiert auf den Vorarbeiten von Rhinelander [2].

Wichtig: Literaturreferenzen sollte insbesondere nicht unverknüpft an das Ende von Absätzen angehängt werden.

Was zitieren?

Siehe dazu Literaturrecherche.

Literaturverzeichnis

Durch Verwendung von LaTeX, BibTeX und den Dokumentvorlagen werden viele der folgenden Formatierungseigenschaften automatisch erfüllt. Siehe auch BibTeX-Einträge erstellen.

Sortierung

Das Literaturverzeichnis wird entweder alphabetisch (nach Nachnamen des ersten Autors) oder nach Reihenfolge des Auftretens der Referenz im Text sortiert.

Vollständigkeit

Die einzelnen Einträge des Literaturverzeichnisses sind vollständig. Das heißt vor allem: Autorenname(n), Titel der Arbeit und Jahr reichen in keinem Falle aus. Darüber hinaus wird benötigt:

  • Bei Zeitschriften: Name der Zeitschrift, Band (jahresabhängig) und Nummer (innerhalb des Bandes) der Zeitschrift, Seiten des Artikels (erste Seite - letzte Seite).
  • Bei Konferenz- und Workshop-Beiträgen: Namen der Konferenz und Herausgeber des Beitragsbandes (der sog. proceedings), Seitenzahlen wie bei Zeitschriften und die herausgebende Institution (falls vorhanden). Sofern der Beitragsband als Buch erschienen ist (meist der Fall, an der ISBN-Nummer zu erkennen), wird noch der Verlag und (erste) Verlagsort angegeben.
  • Bei Büchern: Verlag und der (erste) Verlagsort
  • Bei Buchkapiteln: Name des Buches, Seitenzahlen wie bei Zeitschriften und Namen der Herausgeber und des Verlags und (ersten) Verlagsortes.
  • Bei URLs: letzter Zugriffszeitpunkt.

Siehe auch