Optimierung des Migrationsverfahrens in modellbasierten E/E-Entwicklungswerkzeugen durch bedarfsorientierte Prozessierung der Historie von Bestandsmodellen: Unterschied zwischen den Versionen

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|kurzfassung=Im Model-driven Engineering werden Modelle in der Entwicklung von Systemen eingesetzt, um die Eigenschaften dieser Systeme zu modellieren und ihren Entwicklungsprozess zu unterstützen. Diese Arbeit untersucht, ob die Migration solcher Modelle samt ihrer Historie optimiert werden kann, indem die aktuelle Modellversion priorisiert migriert wird, sodass vor Abschluss der Migration der Historie auf dem Modell gearbeitet werden kann. Das vorgestellte Migrationskonzept wird für die Migration im modellbasierten Entwicklungswerkzeug PREEvision, entwickelt von der Vector Infromatik GmbH, prototypisch implementiert und evaluiert.
 
In PREEvision können auf Basis eines Metamodells Modelle von E/E-Architekturen erstellt werden. Diese Modelle bestehen aus Millionen von Artefakten und können mehrere tausend Modellstände haben. Beim Wechsel zur nächst neueren PREEvision-Version kann das Metamodell verändert worden sein, weshalb die erstellten Modelle samt Historie migriert werden müssen, um sie weiter verwenden zu können. Hierfür wird eine Modelltransformation definiert. Bisher wurde diese zuerst auf dem ältesten Modellstand ausgeführt. Für alle weiteren Modellstände wurden nur die Änderungen zum jeweils nächsten Modellstand in Form von Deltas betrachtet, um eine inkrementelle Modelltransformation auf den geänderten Bereichen des Modells auszuführen. Das Modell kann erst bearbeitet werden, wenn die komplette Migration abgeschlossen ist.
 
Das Migrationskonzept von PREEvision wird in dieser Arbeit dahingehen angepasst, dass zuerst die Modelltransformation auf dem aktuellen Modellstand ausgeführt wird. Danach kann bereits auf diesem migrierten Modellstand weitergearbeitet werden. Die Historie wird migriert, indem eine inkrementelle Modelltransformation mithilfe von Rückwärtsdeltas, die jeweils die Änderungen zum Vorgängermodellstand angeben, ausgeführt wird. Das Metamodell der Deltas und die Implementierung der Migration selbst konnten unverändert übernommen werden. Lediglich die Logik zur Erstellung und Wiederherstellung des dafür verwendeten Backups mussten angepasst werden.
 
Die Evaluation des Konzept erfolgt mithilfe zweier Testmodelle. Zum einen wurde erfolgreich überprüft, ob unabhängig vom eingesetzten Migrationskonzept das gleiche Modell entsteht. Zum anderen wurden eine  Reihe von Anwendungsfällen durchgeführt, die sicherstellen, dass die wichtigsten PREEvision Funktionen auf dem Modell ausgeführt werden können, bevor die Historie vollständig migriert wurde. Für die untersuchten Modelle konnte je nach Modell ein Speedup von 1,17 oder 1,37 für den Wechsel zur nächsten PREEvision-Version erreicht werden. Vor dem Einsatz des Migrationskonzepts sollten jedoch auch für größere Kundenmodelle die Laufzeiten gemessen werden, um eine genauere Vorhersage über die Höhe des Effizienzgewinns treffen zu können.
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Aktuelle Version vom 3. Juni 2024, 08:40 Uhr

Vortragende(r) Alina Valta
Vortragstyp Masterarbeit
Betreuer(in) Erik Burger
Termin Fr 14. Juni 2024
Vortragssprache
Vortragsmodus in Präsenz
Kurzfassung Im Model-driven Engineering werden Modelle in der Entwicklung von Systemen eingesetzt, um die Eigenschaften dieser Systeme zu modellieren und ihren Entwicklungsprozess zu unterstützen. Diese Arbeit untersucht, ob die Migration solcher Modelle samt ihrer Historie optimiert werden kann, indem die aktuelle Modellversion priorisiert migriert wird, sodass vor Abschluss der Migration der Historie auf dem Modell gearbeitet werden kann. Das vorgestellte Migrationskonzept wird für die Migration im modellbasierten Entwicklungswerkzeug PREEvision, entwickelt von der Vector Infromatik GmbH, prototypisch implementiert und evaluiert.

In PREEvision können auf Basis eines Metamodells Modelle von E/E-Architekturen erstellt werden. Diese Modelle bestehen aus Millionen von Artefakten und können mehrere tausend Modellstände haben. Beim Wechsel zur nächst neueren PREEvision-Version kann das Metamodell verändert worden sein, weshalb die erstellten Modelle samt Historie migriert werden müssen, um sie weiter verwenden zu können. Hierfür wird eine Modelltransformation definiert. Bisher wurde diese zuerst auf dem ältesten Modellstand ausgeführt. Für alle weiteren Modellstände wurden nur die Änderungen zum jeweils nächsten Modellstand in Form von Deltas betrachtet, um eine inkrementelle Modelltransformation auf den geänderten Bereichen des Modells auszuführen. Das Modell kann erst bearbeitet werden, wenn die komplette Migration abgeschlossen ist.

Das Migrationskonzept von PREEvision wird in dieser Arbeit dahingehen angepasst, dass zuerst die Modelltransformation auf dem aktuellen Modellstand ausgeführt wird. Danach kann bereits auf diesem migrierten Modellstand weitergearbeitet werden. Die Historie wird migriert, indem eine inkrementelle Modelltransformation mithilfe von Rückwärtsdeltas, die jeweils die Änderungen zum Vorgängermodellstand angeben, ausgeführt wird. Das Metamodell der Deltas und die Implementierung der Migration selbst konnten unverändert übernommen werden. Lediglich die Logik zur Erstellung und Wiederherstellung des dafür verwendeten Backups mussten angepasst werden.

Die Evaluation des Konzept erfolgt mithilfe zweier Testmodelle. Zum einen wurde erfolgreich überprüft, ob unabhängig vom eingesetzten Migrationskonzept das gleiche Modell entsteht. Zum anderen wurden eine Reihe von Anwendungsfällen durchgeführt, die sicherstellen, dass die wichtigsten PREEvision Funktionen auf dem Modell ausgeführt werden können, bevor die Historie vollständig migriert wurde. Für die untersuchten Modelle konnte je nach Modell ein Speedup von 1,17 oder 1,37 für den Wechsel zur nächsten PREEvision-Version erreicht werden. Vor dem Einsatz des Migrationskonzepts sollten jedoch auch für größere Kundenmodelle die Laufzeiten gemessen werden, um eine genauere Vorhersage über die Höhe des Effizienzgewinns treffen zu können.